Einzelbände

»7,2 Tage« von Victor Kataev

7,2 Tage verweilen Patient*innen durchschnittlich in einem deutschen Krankenhaus. In dieser Zeit gibt man sich als Privatmensch auf und überlässt sich dem Reglement einer komplexen Institution. Der Fotoband zeigt Fotografien, aus denen die Melancholie des Verharrens spricht. Nicht Krankheit oder Morbidität stehen im Vordergrund dieser Arbeit, vielmehr das Gefühl, einer höheren Instanz ausgeliefert zu sein. Diese Atmosphäre der Künstlichkeit jenseits eines privaten Alltags hat Victor Kataev in einem Zeitraum von zehn Jahren analog mit eindringlichen Schwarz-Weiß-­Fotografien dokumentiert.

Fotoband, 76 Seiten
Hardcover, Fadenheftung
200 × 235 mm

© 2023, stirnholz Verlag, Kiel
ISBN 978-3-948115-14-2

— 38 Euro

»Das Leuchten der Lettern« von Stephan Turowski

Mit seinem neusten Gedichtband setzt der gebürtige Bremer Stephan Turowski die Richtung von »Und jetzt bist du nackt« (2006) und »Glückwunsch zur Wunde« (2010) fort, verfeinert seinen unverwechselbaren Sound: Es sind kleine Geschichten, die meist harmlos anfangen, mit jedem Wort und jeder Zeile aber ins Groteske, Surreale und Aberwitzige umschlagen können. Hinter den Lettern scheint dabei immer eine ungeheure Menschlichkeit durch, die den Gedichten über alle Themen hinweg – vor allem Religiosität, Liebe, Musik und Masochismus – Humor und Tiefe verleihen

Gedichtband, 128 Seiten
Softcover
165 × 190 mm

© 2022, stirnholz Verlag, Kiel
ISBN 978-3-948115-13-5

— 22 Euro

»Isländer beim Traubenessen« von Birger Niehaus

In 40 Prosaminiaturen schildert ein deutscher Austauschstudent Reykjavík, die Bewohner*innen und Besucher*innen, versucht sich zwischen Konzertsaal und Supermarkt, Antiquariat und Schwimmbad der isländischen Wirklichkeit schreibend zu nähern. Sein bissiger Humor hält dabei dank Selbstironie die Balance zwischen kritischem Blick und Spottsucht. Sympathie wechselt mit Irritation. Am Ende bleibt ein unzweideutig lesenswertes Konvolut an Impressionen: »Das ungekannte Land in seiner sinnlichen Gegenwart. «

Erzählband, 122 Seiten
Softcover
145 x 200 mm
ISBN 978-3-948115-10-4

— 17 Euro

»Überlieferungen« von Christopher Ecker

Christopher Eckers neuer Gedichtband spielt mit der Magie des Fragmentarischen, indem vermeintliche Bruchstücke eines Werkes versammelt werden, das gerade durch die fehlenden Stellen einen mysteriösen Glanz bekommt. Im Unterschied zu Eckers Gedichtbänden »die montage der dienstage« (2010) und »,schach‘ dem vollmond« (2018) ist die Sprache der in Überlieferungen scheinbar auf uns gekommenen Bruchstücke von einer archaisch anmutenden Klarheit, welche die Suggestivkraft des Bandes verstärkt und die Authentizität des Fundstückhaften ironisch erhöht. Etwa wenn es heißt: »Dies ist ein getreues Abbild / der Welt, wie sie wirklich ist, / nur kleiner und voller Fehler.«

Gedichtzyklus, 66 Seiten
Softcover, Blockheftung
240 x 170 mm
ISBN 978-3-948115-02-9

— 14 Euro